Helle Räume, klare Linien und eine ruhige Ausstrahlung prägen den skandinavischen Wohnstil. Er verbindet schlichte Formen mit funktionalen Elementen und setzt auf Materialien, die Natürlichkeit ausstrahlen. Durch eine durchdachte Auswahl an Farben, Möbeln und Accessoires entsteht eine Atmosphäre, die strukturiert und auch einladend wirkt. Vom Bau einfacher Regale bis hin zu handgefertigten Textilien oder dekorativen Details, viele Elemente lassen sich ohne großen Aufwand selbst gestalten.
Helle Farben und minimalistische Formen schaffen Weite
Helle Farbflächen öffnen den Raum und lassen ihn großzügiger wirken. Weiß, sanfte Grautöne oder zarte Pastellfarben reflektieren das Licht und schaffen ein harmonisches Gesamtbild. Möbel mit klaren Linien unterstützen diesen Effekt, weil sie den Blick nicht durch überflüssige Details ablenken. Möbel mit minimalistischer Optik lassen sich im DIY-Stil oft günstig realisieren.
Für den Boden eignen sich Materialien, die den hellen Eindruck verstärken und gleichzeitig praktisch im Alltag sind. Vinyl Laminat bildet hier eine gute Grundlage, da es authentische Holzoptiken in unterschiedlichen Helligkeitsstufen bietet und dabei pflegeleicht bleibt. Die gleichmäßige Oberfläche sorgt für eine ruhige Raumwirkung und passt sich unterschiedlichen Einrichtungsstilen an. In Kombination mit weichen Textilien in dezenten Farben entsteht ein stimmiges Gesamtbild. Große Fensterflächen oder gezielt platzierte Lichtquellen verstärken diesen Eindruck zusätzlich, weil sie das helle Farbschema unterstreichen und dem Raum mehr Tiefe geben. So entsteht ein Wohnbereich, der Offenheit vermittelt und gleichzeitig eine angenehme, klare Struktur wahrt.
Möbel mit praktischem Ansatz
Möbel im skandinavischen Stil verbinden eine klare Formsprache mit Funktionalität. Vieles lässt sich mit einfachen Materialien selbst realisieren.
1. Schlichter Couchtisch aus unbehandelten Holzbrettern und Haarnadelbeinen
Materialien:
- 1 Holzplatte oder mehrere Holzbretter (z. B. Fichte oder Eiche), ca. 100 × 50 cm, Stärke 2–3 cm
- 4 Hairpin-Legs (Haarnadelbeine), Höhe 35–40 cm
- Schrauben + Akkuschrauber
- Schleifpapier
Bauanleitung:
- Holzbretter ggf. zu einer Platte verleimen oder direkt eine fertige Platte verwenden.
- Oberfläche und Kanten glatt schleifen.
- Tischplatte umdrehen, die Beine an den Ecken platzieren (ca. 2–3 cm nach innen versetzt).
- Mit Holzschrauben fest verschrauben.
- Fertig ist ein leichter, minimalistischer Tisch.
2. Wandregal aus Holzkisten (weiß lackiert und gestapelt)
Materialien:
- 2–4 Holzkisten (Weinkisten oder Obstkisten, ca. 50 × 40 × 30 cm)
- Weißer Acryllack + Pinsel/Rolle
- Schrauben + Dübel für Wandmontage (optional: Winkelhalterungen)
Bauanleitung:
- Kisten sauber schleifen, dann in Weiß lackieren (1–2 Schichten).
- Je nach Wunsch: Kisten hochkant oder quer übereinander stapeln.
- Variante A: Gestapelt auf dem Boden wie ein Regal.
- Variante B: Direkt an der Wand befestigt.
Bei Wandmontage: Jede Kiste mit 2–4 Schrauben und Dübeln an der Wand fixieren.
So entsteht ein flexibles Regal, das sich beliebig erweitern lässt.
3. Klapptisch aus Sperrholzplatten (platzsparend, Wandmontage)
Materialien:
- Sperrholzplatte, z.B. Pappelholz, ca. 80 × 60 cm, Stärke 18 mm (Tischfläche)
- 2 Klapp-Konsolen / Scharniere für Klapptische
- 2 Wandwinkel oder eine Querleiste für die Befestigung
- Schrauben, Dübel, Akkuschrauber
Bauanleitung:
- Sperrholzplatte zuschneiden, Kanten sauber schleifen.
- Platte auf gewünschte Höhe an der Wand ausmessen (z. B. 75 cm für Esstischhöhe oder 90 cm für Stehtisch).
- Querleiste oder stabile Wandwinkel an der Wand befestigen.
- Klapp-Konsolen/Scharniere an der Platte und an der Wand montieren.
- Testen, ob sich der Tisch leicht hoch- und runterklappen lässt.
- Fertig ist ein platzsparender Tisch, ideal für kleine Räume.
Auch Upcycling passt zum DIY-Gedanken. Ein alter Schrank erhält mit heller Farbe und neuen Griffen eine frische Wirkung. Möbelstücke mit integriertem Stauraum können oft selbst angepasst werden, indem Sitzbänke oder Boxen mit Deckel gebaut und mit Kissen belegt werden.
Materialien, die Leichtigkeit vermitteln
Natürliche Materialien prägen die Leichtigkeit des skandinavischen Wohnstils. Helle Hölzer wie Birke, Fichte oder Ahorn bringen Wärme in den Raum und behalten dabei eine klare, unaufdringliche Wirkung. Sie harmonieren besonders gut mit textilen Elementen aus Leinen oder Baumwolle, die durch ihre Struktur eine dezente Tiefe erzeugen. Ergänzend wirken Oberflächen in matter Ausführung ruhiger als glänzende Varianten, weil sie Licht sanft streuen und keine harten Reflexionen erzeugen. Stein in heller Farbgebung, beispielsweise Kalkstein oder Sandstein, fügt sich ebenso stimmig ein und verleiht Böden oder Arbeitsflächen eine natürliche Beständigkeit. Diese Auswahl an Materialien hält den Raum optisch offen und sorgt für eine Atmosphäre, die zugleich modern und wohnlich wirkt.
Pflanzen und handgemachte Details
Pflanzen setzen frische Akzente und beleben den Raum, ohne die klare Gestaltung zu überladen. Ein einzelner großblättriger Ficus oder eine schlichte Monstera reichen oft, um einen wohnlichen Mittelpunkt zu schaffen. Kleinere Gewächse wie Sukkulenten oder Kräutertöpfe auf Fensterbänken bringen zusätzlich Farbe ins Spiel. Selbstgemachte Dekoration verstärkt diesen Effekt. Ein selbstgebauter Pflanzenständer aus Restholz oder ein Makramee-Blumenhänger bringen Abwechslung und unterstreicht den handgemachten Charakter.
Auch dekorative Elemente können leicht selbst entstehen. Ein Makramee-Wandbehang aus Baumwollgarn zum Beispiel ist im Handumdrehen geknüpft. Ein handgefertigter Keramikbecher auf dem Couchtisch oder ein schmaler Bilderrahmen an der Wand ergänzen das Gesamtbild, ohne den Blick zu zerstreuen. Diese zurückhaltende Auswahl hält die Gestaltung ruhig und lässt genügend Raum für Licht und Materialien, die den skandinavischen Stil prägen.