Eine Terrasse selber bauen – Schritt für Schritt Anleitung für Heimwerker
Der Bau einer eigenen Terrasse ist ein spannendes DIY-Projekt und wertet den Außenbereich eines Hauses enorm auf. Ob als Erweiterung des Wohnzimmers im Sommer, als Ort für gesellige Runden oder als Rückzugsort zum Entspannen: Eine Terrasse ist ein echtes Highlight im Garten. Der folgende Artikel beschreibt ausführlich, wie Sie eine Terrasse selbst bauen können, und liefert Ihnen wertvolle Tipps, um das Projekt erfolgreich und ohne unliebsame Überraschungen zu realisieren.
Planung und Vorbereitung
Bevor die eigentliche Bauphase beginnt, sollten Sie sich über einige grundlegende Aspekte Gedanken machen:
Wahl des Standorts
Wählen Sie einen Standort, der gut zugänglich und möglichst eben ist. Die Nähe zum Haus ist ideal, wenn die Terrasse als Ess- oder Lounge-Bereich dienen soll, da kurze Wege zur Küche und zum Wohnzimmer das Leben erleichtern. Berücksichtigen Sie auch die Sonneneinstrahlung: Eine Terrasse in Südlage eignet sich besonders für Sonnenanbeter, während eine Nordlage im Hochsommer kühler bleibt.
Größe und Form der Terrasse
Überlegen Sie sich, welche Möbel auf die Terrasse passen sollen. Ein Essbereich mit Tisch und Stühlen erfordert mehr Platz als eine einfache Lounge-Ecke. Eine quadratische Form ist zwar klassisch, doch auch L-förmige oder runde Terrassen setzen besondere Akzente und passen sich oft besser an die Umgebung an.
Wahl des Bodenbelags
Der Bodenbelag ist entscheidend für die Optik und Funktionalität der Terrasse. Beliebte Optionen sind Holz, WPC (Wood-Plastic-Composite), Naturstein oder Betonplatten. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Während Holz eine natürliche, warme Atmosphäre schafft, ist WPC besonders pflegeleicht. Naturstein wirkt edel, ist jedoch oft teurer und aufwändiger zu verlegen.
Materialien und Werkzeuge
Je nach Bodenbelag und Bauweise benötigen Sie unterschiedliche Materialien und Werkzeuge:
- Bodenbelag: Holz, WPC, Betonplatten oder Natursteinplatten.
- Unterkonstruktion: Meistens Holz oder Aluminium, um den Bodenbelag darauf zu verlegen.
- Fundamente: Betonfundamente oder Schraubfundamente bieten Stabilität.
- Befestigungsmaterial: Terrassenschrauben, Edelstahlverbindungsstücke und -winkel.
- Werkzeuge: Akkuschrauber, Bohrmaschine, Wasserwaage, Gummihammer, Spaten und eventuell eine Rüttelplatte für verdichtete Untergründe.
Bei GFK Gitterrosten handelt es sich um eine Alternative zu herkömmlichen Materialien für die Unterkonstruktion, die besonders langlebig und korrosionsbeständig ist.
Untergrundvorbereitung
Damit die Terrasse langfristig stabil bleibt, ist eine solide und ebene Unterkonstruktion unerlässlich. Der Aufbau des Untergrunds variiert je nach Bodenbeschaffenheit:
Erdaushub und Fundament
- Markierung der Fläche: Stecken Sie die Terrasse mit Schnüren und Holzpflöcken ab.
- Aushub: Heben Sie die Erde etwa 20 bis 30 cm tief aus. Diese Tiefe ist notwendig, um die Fundamente und die Tragschicht einzubauen.
- Fundament setzen: Eine frostfreie Gründung ist bei Terrassen besonders wichtig. Betonfundamente (Punkt- oder Streifenfundamente) können Sie selbst gießen oder fertige Betonsteine verwenden. Schraubfundamente sind eine moderne Alternative und einfacher in der Handhabung.
Tragschicht und Splittbett
Auf die verdichtete Erdschicht kommt eine 10–15 cm dicke Tragschicht aus Kies oder Schotter. Diese sorgt für eine Drainage und verhindert Staunässe. Verdichten Sie die Tragschicht mit einer Rüttelplatte. Auf die Tragschicht legen Sie eine 5 cm dicke Schicht aus Splitt, auf die später die Bodenplatten verlegt werden.
Bau der Unterkonstruktion
Die Unterkonstruktion ist das tragende Element der Terrasse und wird direkt auf den Fundamenten montiert. Sie sorgt für Stabilität und eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts.
- Tragbalken verlegen: Setzen Sie die Tragbalken in regelmäßigen Abständen auf die Fundamente. Der Abstand der Balken hängt vom Bodenbelag ab, liegt aber meist zwischen 40 und 60 cm. Achten Sie darauf, dass die Balken in Waage sind.
- Befestigung: Verschrauben Sie die Balken mit den Fundamenten. Verwenden Sie hierfür spezielle Terrassenschrauben, die witterungsbeständig sind.
Gefälle einbauen
Ein leichtes Gefälle von 1–2 % in Richtung Garten ist notwendig, um Regenwasser ablaufen zu lassen. Andernfalls könnten sich Pfützen auf der Terrasse bilden, die langfristig den Bodenbelag beschädigen.
Verlegung des Bodenbelags
Jetzt kommt der spannende Teil – das Verlegen des Bodenbelags! Beachten Sie je nach Material einige spezifische Schritte:
Holzdielen verlegen
Holz ist ein beliebter und natürlicher Werkstoff, der durch seine Wärme besticht. Hier einige Schritte zur Verlegung von Holzdielen:
- Dielen zurechtschneiden: Schneiden Sie die Holzdielen auf die passende Länge.
- Fixierung: Befestigen Sie die Dielen auf den Tragbalken. Lassen Sie dabei zwischen den Dielen kleine Abstände (2–5 mm), um eine Luftzirkulation zu ermöglichen und Materialverformungen durch Feuchtigkeit auszugleichen.
- Abschlussleisten montieren: Bringen Sie am Rand der Terrasse Abschlussleisten an, um die Konstruktion optisch zu vollenden.
WPC-Dielen verlegen
Wood-Plastic-Composite ist eine Mischung aus Holz und Kunststoff und besonders pflegeleicht. Die Verlegung ist ähnlich wie bei Holz, jedoch benötigen Sie spezielle WPC-Befestigungsclips, die ein gleichmäßiges Fugenbild sicherstellen.
Natursteinplatten oder Betonplatten verlegen
Für eine besonders robuste und langlebige Terrasse können Sie Naturstein- oder Betonplatten verwenden:
- Platten verlegen: Beginnen Sie in einer Ecke und arbeiten Sie sich langsam vor. Setzen Sie die Platten ins Splittbett und klopfen Sie sie mit einem Gummihammer fest.
- Fugenabstand beachten: Lassen Sie einen Fugenabstand von 3–5 mm. Dieser wird später mit Sand oder einer speziellen Fugenmasse gefüllt.
- Fugenmaterial einarbeiten: Streuen Sie Fugenmaterial über die gesamte Fläche und kehren Sie es gleichmäßig in die Fugen ein. Alternativ können Sie auch mit einem Pflasterfugenmörtel arbeiten, der die Fläche stabilisiert.
Pflege und Wartung der Terrasse
Damit Ihre neue Terrasse lange ansprechend aussieht, ist eine regelmäßige Pflege notwendig:
- Holzterrassen: Reinigen Sie das Holz ein- bis zweimal jährlich und ölen Sie es nach Bedarf. Das schützt vor Verwitterung und bewahrt die natürliche Farbe des Holzes.
- WPC-Terrassen: Diese sind pflegeleichter und benötigen nur eine gelegentliche Reinigung mit Wasser und mildem Reinigungsmittel.
- Steinplatten: Entfernen Sie Moos und Flechten regelmäßig und kehren Sie die Fugen nach Bedarf auf.
Sicherheit und zusätzliche Ausstattung
Neben der reinen Bauweise gibt es noch einige Sicherheitsaspekte und Zubehör, das die Terrasse aufwerten kann:
- Geländer: Wenn Ihre Terrasse eine gewisse Höhe erreicht, ist ein Geländer empfehlenswert. Wählen Sie Materialien wie Edelstahl, Glas oder Holz, die zur Ästhetik der Terrasse passen.
- Terrassenüberdachung: Für zusätzlichen Komfort und Sonnenschutz können Sie eine Markise oder Pergola installieren. Diese schützen nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Regen und ermöglichen eine längere Nutzung der Terrasse.
- Beleuchtung: LED-Leuchten oder Solarleuchten schaffen eine gemütliche Atmosphäre am Abend und verbessern die Sicherheit.
Fazit
Der Bau einer eigenen Terrasse ist ein Projekt, das nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine gute Planung erfordert. Mit der richtigen Vorbereitung und Auswahl der Materialien ist es jedoch durchaus machbar, eine Terrasse selbst zu errichten, die sowohl funktional als auch optisch überzeugt. Achten Sie darauf, hochwertige Materialien zu verwenden, und setzen Sie auf eine stabile Unterkonstruktion, um die Lebensdauer Ihrer Terrasse zu maximieren. Mit etwas Geduld und sorgfältiger Arbeit können Sie schon bald den ersten Kaffee auf Ihrer selbstgebauten Terrasse genießen und den Sommer in vollen Zügen auskosten.