Solar Carports selber bauen?
Warum nicht? Ein Carport ist sowieso schon eine clevere Erfindung – ein Dach fürs Auto, das gleichzeitig vor Regen, Schnee und all den anderen Launen der Natur schützt. Aber was wäre, wenn dieses Dach zusätzlich Strom erzeugen könnte? Ein Solar Carport kombiniert genau das und kann eine beeindruckende Eigenleistung sein, wenn man die richtige Herangehensweise hat. Doch bevor man Hammer und Bohrmaschine aus dem Schuppen holt, lohnt es sich, die Planung und den Aufwand gut zu durchdenken.
Die Planung: Wie fängt man an?
Zuerst stellt sich die Frage: Was genau möchte man erreichen? Geht es nur darum, das Auto vor der Sonne zu schützen und nebenbei ein bisschen Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen? Oder will man den überschüssigen Strom sogar ins Netz einspeisen? Je nachdem, wie groß die eigenen Ambitionen sind, wird die Planung komplexer oder eben überschaubarer.
eine Ladestation für das Elektroauto ist in vielerlei Hinsicht ähnlich zu einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Doch anders als bei einem Hausdach hat man hier die Freiheit, das Carport so auszurichten, wie es für die Sonnenausbeute optimal ist. Südlich ausgerichtet, in einem Winkel von etwa 30 Grad – so wird die Effizienz der Solarzellen maximiert. In der Planungsphase sollte man daher eine Skizze oder sogar eine detaillierte Bauzeichnung anfertigen, um die Materialien und die Anzahl der Solarpaneele gut einschätzen zu können.
Material und Werkzeuge: Was braucht man?
Hier beginnt der eigentliche Spaß. Neben den Solarpaneelen benötigt man natürlich die klassischen Baumaterialien für ein Carport: Holz oder Metall für die Stützen, Schrauben, Winkel und am besten eine robuste Dachkonstruktion. Holz hat den Vorteil, dass es einfacher zu verarbeiten ist, dafür ist Metall langlebiger und pflegeleichter – eine Entscheidung, die man je nach Vorliebe und örtlichen Gegebenheiten treffen kann.
Für die Montage der Solarpaneele braucht man zusätzlich spezielle Halterungen. Es reicht nicht, die Paneele einfach aufs Dach zu legen und zu hoffen, dass sie von alleine halten. Besonders wenn starker Wind oder ein Schneesturm aufzieht, sind gut befestigte Paneele unerlässlich. Schrauben, Halterungen, eine stabile Unterkonstruktion – hier sollte man auf Qualität achten, schließlich möchte man nicht, dass die Investition beim ersten Sturm davonfliegt. Werkzeuge wie eine Bohrmaschine, eine Wasserwaage und eventuell eine Kreissäge gehören ebenfalls ins Arsenal.
Aufbau: Alles selbst machen oder doch Hilfe holen?
Für handwerklich geschickte Menschen ist der Aufbau eines Carports kein Hexenwerk. Die Bodenfundamente für die Stützpfeiler zu setzen und die Rahmenkonstruktion zusammenzuschrauben, kann man auch allein oder mit einem Freund in ein paar Stunden hinbekommen – wenn das Wetter mitspielt und alle Materialien griffbereit sind.
Die Solaranlage selbst anzuschließen, ist allerdings ein anderes Kapitel. Hier sollte man bedenken: Sobald es um Strom geht, hört der Spaß auf. Man kann durchaus die Paneele selbst montieren und verkabeln, aber für den finalen Anschluss ans Stromnetz ist es ratsam, einen Elektriker hinzuzuziehen. Es geht schließlich nicht nur um die Sicherheit, sondern auch um die Garantie der Anlage. Ein professioneller Anschluss sorgt dafür, dass im Falle eines Defekts die Gewährleistung nicht verfällt.
Kosten und Zeitaufwand: Lohnt sich der Aufwand?
Ein Solar Carport selbst zu bauen, spart Kosten – zumindest teilweise. Die Materialkosten lassen sich nicht vermeiden, aber die Arbeitskosten kann man erheblich reduzieren, wenn man die Muskeln selbst spielen lässt. Ein schlüsselfertiges Solar Carport kann gut und gerne mehrere Tausend Euro kosten, aber wenn man es selbst baut, kann man oft rund 30 bis 40 Prozent sparen. Die größten Kostenfaktoren bleiben jedoch die Solarpaneele und die elektrische Verkabelung.
Zeitlich sollte man allerdings ein gewisses Polster einplanen. Ein Wochenende wird in den meisten Fällen nicht ausreichen. Zwischen dem Setzen der Fundamente, der Montage und der finalen Elektrik kann es schon mal eine Woche dauern, bis alles einsatzbereit ist. Je nach Erfahrung und Helfern kann es auch schneller gehen, aber Puffer schadet nie.
Fazit: Do it yourself – aber mit Bedacht
Kann man einen Solar Carport selbst bauen? Die Antwort lautet: ja, aber nicht ohne eine ordentliche Portion Planung, Zeit und handwerkliches Geschick. Es ist kein Projekt für ein Sonntagnachmittag, sondern eine kleine Baustelle, die durchdacht und gewissenhaft umgesetzt werden muss. Wer bereit ist, etwas Arbeit hineinzustecken, der kann sich am Ende über eine maßgeschneiderte Lösung freuen, die nicht nur das Auto schützt, sondern auch noch klimafreundlich Energie erzeugt.
Ein Solar Carport ist mehr als nur ein Unterstand – er ist ein Statement für Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit. Wer also gerne anpackt und sich die Hände schmutzig machen will, wird mit einem solchen Projekt auf jeden Fall seine Freude haben. Und wer weiß, vielleicht inspiriert es sogar die Nachbarn, auch ein bisschen Sonne zu „ernten“.