Jetzt geht’s aufwärts– auf der DIY-Treppe
Bereits mit einem kleinem Budget und viel Fantasie und Geschick, können Sie ihre Treppe selbst bauen. Das hört sich zunächst sehr kompliziert an, ist aber durchaus für jeden handwerklich begabten Laien machbar. Man muss kein gelernter Handwerksmeister sein, um die erforderliche Perfektion beim Treppenbau zu erreichen. Gutes Leimholz und einige weitere Bauteile führen hier schneller zum Ziel, als eingangs vermutet. Schritt für Schritt; Stufe für Stufe gelangen Sie hier zu einem perfekten Ergebnis.
Welche Vorteile hat ein selbstgebaute Treppe?
- einfaches Design
- pflegeleichte Oberfläche
- relativ günstiges Material
Welche Nachteile hat gibt es?
- Arbeiten erfordern viel Präzision
- Design ist eher wenig anspruchsvoll
- Erfordert mehr als eine Person für die Montage
Liste der benötigten Bauteile:
- Leimholz für die Tritte (ca. 40 mm stark 1000 x 270 mm)
- Leimholz für die Wangen (45 x 4000 x 300 mm)
- Leimholz für das Geländer
- Vierkanthölzer (80 x 80 mm) für die Pfosten
- Sechskantschrauben DIN 933 (12 x 25 mm) für Dübel
- Passende Dübel (12 er)
- Holzlasur
Werkzeug für die Montage der selbstgebauten Treppe
- Handkreissäge
- Bohrmaschine
- Pinsel
- Akkuschrauber
Selbstbau der Treppe, Schritt für Schritt
- Planungsprozess
- Auflagen für Trittstufen aufzeichnen und aussägen
- Montage der ersten Wange an der Wand
- Zweite Wange montieren
- Auftritte montieren
- Pfosten für das Geländer montieren
- Handlauf montieren
- Lackieren der Treppe
Die gute Planung ist die beste Grundlage
Bei einem komplexen Bauwerk wie einer Treppe, ist die Planung entscheidend. Wichtig ist es zudem, sauber und präzise zu arbeiten. Wir konzentrieren uns hier zunächst auf eine gerade Treppe ohne Kurven, Wendungen und ohne Podest. In einem Wohnhaus gilt hierfür die Norm DIN 18065, welche die Höchstmaße definiert. Damit man nicht stolpert, sind die Abstände (Steigung) zwischen den Tritten gleich. Eine Treppe steigt in Schritten von 18 cm; der Auftritt ist 27 cm tief. Bei einer durchschnittlichen Geschosshöhe von 2,80 m kommt man so auf 15 Stufen. Meist ergibt sich keine ganze Zahl. Daher wird der Restwert an Zentimeter auf alle Stufen verteilt. Die Breite (Laufbreite) der Stufen beträgt 1000 mm. Die Höhe des Geländers beträgt 900 mm und der Abstand zwischen den vertikalen Stäben ist immer 120 mm.
Auflagen für Trittstufen aufzeichnen und aussägen
Nach der Berechnung der Auftrittstiefe und die Höhe der Stufen, werden die Einschnitte für die einzelnen Trittstufen auf der Wangen aufgezeichnet. Hierzu nutzt man einen Zimmermanns-Winkel und einen Bleistift. Dieser Vorgang wird für beide Wangen ausgeführt. Mit Hilfe einer Stichsäge werden die Auflagen entlang der Markierungen ausgeschnitten. Abschließend sollte man die Schnittstellen noch mit Schmirgelpapier sauber nacharbeiten.
Montage der ersten Wange an der Wand
Zunächst werden im Abstand von ca. 500 mm entlang der Wange Löcher in die Wand gebohrt und mit Dübel bestückt. Auf dem Wangenbrett werden die Löcher vorgebohrt. Dann wird die Wange an der Wand mit den Sechskantschrauben befestigt. Die zweite Wange wird ebenfalls passend der Schräge angepasst und liegt auf dem Fußboden auf. In der oberen Etage ist die Wange seitlich an der Decke befestigt. Somit hat diese zwei Fixpunkte. Kontrollieren Sie bei der Montage mit Hilfe einer Wasserwaage die perfekte Position, so dass die Trittstufen später 100% waagerecht montiert werden.
Auflagen auf den Wangen anschrauben
Die fertig vorgefertigten Trittstufen (270 x 1000m) werden nun ebenfalls an den Schnittstellen sauber geschmirgelt, auf die Ausschnitte der Wangen aufgelegt und am äußeren Rand verschraubt. So erhält die gesamten freitragende Treppe ihren endgültigen Halt. Zusätzliche Stabilität erhält die Treppe, wenn Stirnbretter anschraubt werden, was jedoch nicht zwingend erforderlich ist.
Geländer und Handlauf montieren
Ein Geländer ist Pflicht und gibt Ihrer Treppe die nötige Sicherheit. Dafür werden die vorbereiteten Geländerpfosten vertikal an der Wange außen angeschraubt. Der Handlauf wird auf den Pfosten befestigt. Dazwischen werden weitere Elemente als Begrenzung verschraubt. Hierfür kann man sowohl gerade Latten verwenden oder auch vorher bearbeitete Rundhölzer. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Farbliche Gestaltung
Vor dem eigentlichen Streichen sollte man die Holzoberfläche nochmals glatt schmirgeln und anschließend von Staub befreien. Dabei sollte man vor allem auf die Kanten und die Ecken achten. Dann kann die farbliche Gestaltung beginnen. Um der Arbeit noch einen besondere Note zu verleihen, kann man z.B. Geländer und Stufen farblich unterschiedlich gestalten. Die Trittstufen sollten mit einem Holzlack versehen werden. Somit wird verhindert, dass Schmutz in das Holz eintritt.
Ihr ganz persönlicher Auftritt
Es ist sicher ein schönes Stück Arbeit, bis das Werk vollendet ist. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen und erfüllt jeden DIY-Freund auch ein Stück mit Stolz. Sorgen sie zusätzlich durch die Farbgestaltung für weitere Akzente. Auch dem Handlauf und dem Geländer können sie ein zusätzliches Profil verleihen. Und mit etwas Fantasie, ist es am Ende nicht nur eine Treppe, die zwei Stockwerke verbindet, sondern ein Kunstwerk, das Ihre ganze persönliche Handschrift trägt entstanden.